Eine kleine Premiere für die weite Welt – eine bisschen grössere Premiere für mich. Mitte April konnte ich erstmals Gäste in meiner neuen Indie-Sendung «OFFSTREAM» empfangen. Zu Gast waren zwei Mitglieder der Winterthurer Band «Messina».
Montagabend, kurz vor 19 Uhr. Auf der Kamera vor der Redaktionstür erscheinen zwei Mittzwanziger. «Hallo, wir sind Gian und Raphi von Messina», klingt es aus der Gegensprechanlage. Gian Rosen und Raphael Weidmann leisteten mir eine Stunde lang Gesellschaft in der Sendung OFFSTREAM. Gian, ein schlanker Mittzwanziger mit hellblonden Haaren, tätowierten Armen, einer feinen Stupsnase und einer ruhigen Art. Raphael, im ähnlichen Alter, mit Dreitagebart, kurzen braunen Haaren und schlichtem Outfit. Mit im Gepäck hatten sie neue Musik von ihrem kommenden Album. Gerade frisch erschienen war ihre Single «Iced Lilac» – passend dazu natürlich mein fliederfarbenes T-Shirt an diesem Tag. Kein Zufall, sondern ein bewusster Entscheid.
Eher Art-Pop als Indietronic
Aber in der Sendung ging es ja nicht um mein T-Shirt, sondern um die Musik der vier Winterthurer Jungs. Wie würde man die Musik von ihnen beschreiben. Die Winterthurer Musikfestwochen haben es mal «Indietronic» genannt, das sei aber so nicht ganz richtig. Zwar auch nicht ganz falsch. «Wir haben schon viel darüber gesprochen, gerade auch im Album-Prozess», sagt Schlagzeuger Gian Rosen im Interview, «mittlerweile haben wir für uns entschieden, dass wir eine Art-Pop-Band sind.» Das lasse so auch viel Raum für Einflüsse. Die Band besteht nämlich aus einer klassischen Rock-Bandbesetzung, einfach ohne Bassist, gleichzeitig seien sie aber auch elektronisch geprägt. Art-Pop scheint so also ganz passend. So wiederspiegelt sich dies auch in den genannten musikalischen Einflüssen. Diese reichen von Son Lux, über Gorillaz bis hin zu Bilderbuch. Dennoch kann man sagen, dass Messina nicht nach diesen Bands klingt – sondern eigen.
Mit ihrem neusten Song «Iced Lilac» war die vierköpfige Band auch bei der Demotape-Clinic beim M4Music-Festival in der Top Ten dabei. Gewonnen haben sie nicht – dennoch haben sie wertvolles Feedback von der Jury erhalten. Zudem habe es natürlich auch die Reichweite der Band erweitert.
Thema in dieser Stunde war natürlich auch: Corona. Respektive, die deshalb fehlenden Konzerte. Ein weiteres Problem der Band ist hierbei, dass ein Band-Mitglied im Spital arbeitet – und vor der zweiten Impfung war gemeinsames Proben nicht angebracht. So fand die letzte Probe in der normalen Besetzung zuletzt Ende 2019 statt. Mittlerweile ist diese probenfreie Zeit aber passé, Impfung sei Dank.
Das ist auch an der Zeit: Im Herbst erscheint das Debut-Album von Messina. Ein fixes Datum gibt es noch nicht. Aber sobald es da ist, sollen auch wieder Live-Auftritte folgen.
Bis dahin müssen wir uns mit den Singles von Messinas auf Spotify begnügen – mittlerweile sind weitere Songs vom kommenden Album erschien.
Das ganze Interview könnt ihr hier nachhören: