von "ein leben in unschärfe"

reflexion

von "ein leben in unschärfe"

reflexion

Analog oder digital – das war für mich gar nicht wirklich eine Frage. Da ich aus dem Bereich Radio/Journalismus komme, war ein Online-Artikel zu einem entsprechenden Thema für mich die richtige Wahl. Beim Thema «unscharf» musste ich ziemlich schnell an eine Sehbehinderung denken. Ich nahm mir vor, eine Person mit Sehbehinderung zu portraitieren und zu versuchen, ihre Sicht auf die Welt zu visualisieren anhand ihrer Aussagen. Auch wollte ich gewisse Probleme im öffentlichen Alltag aufzeigen, dies anhand der Schaffhauser Altstadt. Den Ort habe ich gewählt, weil ich hier lebe und arbeite.

Nach einem kurzen Telefonat bin ich auf meinen Protagonisten Roland Studer gestossen, Präsident des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands. Er wohnt praktischerweise in Schaffhausen und hat auch schon ein bisschen Medien-Erfahrung.

Mein Plan war es, mit Roland Studer eine gute Stunde einen Spaziergang durch die Altstadt zu machen, eine Video-Kamera in der Hand und beide Personen, also ich und er, hatten ein Bluetooth-Steckmikrophon an der Jacke.

Ein Problem war, dass ich gleichzeitig filmen und sprechen/interviewen musste. Das hat natürlich dazu geführt, dass die Video-Aufnahmen oft wacklig sind und ich keine verschiedenen Perspektiven aufnehmen konnte. Ich legte den Fokus mehr auf das Interview und ein fliessendes Gespräch. Idealerweise hätte ich eine zweite Person gebraucht, die ausschliesslich filmt und auch den Ton im Griff hat. Denn bei einigen Aufnahmen überschlug der Ton und war auch sekundenweise nicht zu hören. Letzteres lag wohl daran, dass die Kamera zwischenzeitig zu weit weg war vom Bluetooth-Mikrophon. Das habe ich erst nachträglich beim Schnitt bemerkt (obwohl ich sogar Kopfhörer drin hatte beim Filmen, ich war wohl etwas abgelenkt).

Durch diese Taktik hatte ich letztlich auch keine wirklichen Fotos. Ergo habe ich ausschliesslich Video-Stills. Dennoch habe ich mich für die geplante Form entschieden. Ein Online-Artikel mit hauptsächlich Text und Videos zur Untermalung von bestimmten Themen.

Bei den Videos habe ich fast alles alleine gemacht, bei der Bearbeitung zur Visualisierung der Sehbehinderung musste ich einen Techniker unseres Medienhauses um einen Tipp bitten. Er hat mir die Filter gezeigt und ich habe sie dann entsprechend angepasst. Ansonsten stammen alle Inhalte von mir.

Zudem habe ich erstmals mit Untertiteln gearbeitet. Dies wollte ich aber unbedingt in den Videos haben. Da ich ja das Thema Inklusion anschneide, wollte ich natürlich auch dafür sorgen, dass meine Videos möglichst inklusiv sind.

Den gesamten Artikel habe ich in meine eigene Webseite integriert, das schien mir die einfachste Art, das Thema schön darzustellen.